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Wälder

6.1 Bruch- und Auenwälder

In dieser Lebensraumkategorie herrschen feuchtigkeitsliebende, schnellwüchsige Baumarten (Eschen, Pappeln, Weiden und Erlen) vor. Sie wird geprägt durch regelmässige starke Störungen wie Hochwasser oder Überschwemmungen. Dadurch ergibt sich eine grosse strukturelle Vielfalt und es finden sich viele unterschiedliche Sukzessionsstadien – von krautiger Pioniervegetation bis zu Hartholzformationen. Das Unterholz ist stark ausgeprägt in Form von Gebüschen, Gras, Kletter- und Schlingpflanzen. Die Buche fehlt in Bruch- und Auenwäldern. Ingesamt ergibt sich aus der grossen Strukturvielfalt eine hohe Biodiversität.

Quelle Bild: S. Lauper

6.2 Buchenwälder

In Buchenwäldern herrschen, wie der Name es schon sagt, Buchen vor. Sie nehmen einen Grossteil der gesamten Waldfläche in der montanen und submontanen Höhenstufe ein. Ausnahmen sind Gebiete mit vernässten oder sehr trockenen Böden. Ihre Ausbildung wird neben den Bodenverhältnissen auch von der Bewirtschaftung beeinflusst. Die anfallenden Buchenblätter bilden einen gleichmässigen Bodenbelag, auf welchem eine Krautschicht weitgehend fehlt. Vor dem Laubaustrieb im Frühling, können dank der noch ausreichenden Lichtversorgung zahlreiche Geophyten-Arten („Frühblüher“, meist Zwiebel- oder Knollenpflanzen) austreiben, die für viele blütenbestäubende Insekten sehr wichtig sind (z.B. Hummeln). Nach dem Laubaustrieb ziehen die Frühblüher wie das Buschwindröschen oder der Bärlauch wieder ein und einzig die spezialisierten Schattenpflanzen, welche an grossflächigen Blattspreiten zu erkennen sind, können sich im schattigen Unterholz halten.

Quelle Bild: S. Lauper

6.3 Andere Laubwälder

Ausser den Bruch- und Auenwäldern, Buchen- und Birken-Moorwälder gibt es in der Schweiz noch zahlreiche andere Laubwälderarten. All diesen gemeinsam ist, dass die Buche aufgrund spezieller Standortbedingungen fehlt. Entweder handelt es sich um sehr trockenes (Linden- und Hainbuchen-Eichenwald) oder häufig bearbeitetes Gelände (Hagenbuchen-Eichenwald). Auch auf Böden mit häufigen Rutschungen kann die Buche nicht Fuss fassen, dort ist meist ein Ahorn- oder Lindenwald zu finden.

Das Kronendach dieser Wälder ist nicht so dicht wie in Buchenwäldern, so dass eine Krautschicht aufkommen kann. Die meisten Baumarten sind schnellwüchsig, können Wurzel- oder Stockausschläge bilden und bringen flugfähige Samen hervor, so dass sie auf den speziellen Standorten als Pioniere der Buche überlegen sind. Oft sind in diesen Wald-Typen seltene Pflanzen- und Tierarten zu finden.

Quelle Bild: S. Lauper

6.4 Wärmeliebende Föhrenwälder

Diese Lebensraumkategorie wird von der Waldföhre, in kühleren Gegenden von der Bergföhre dominiert. Diese Baumart ist sehr tolerant gegenüber Trockenheit, wodurch sie sich auf solchen Standorten gegenüber anderen Baumarten durchzusetzen vermag. Auf mässigen Böden kann sie dem Konkurrenzdruck nicht standhalten. Föhrenwälder bilden oft lichte Bestände aus, so dass eine gut ausgebildete Krautschicht entstehen kann. Viele wirbellose und phytophage Insektenarten wie Käfer und Schmetterlinge haben sich auf diesen Waldtyp spezialisiert.

Quelle Bild: C. Baumgartner

6.5 Hochmoorwälder

Moorwälder wachsen auf extremen Standorten mit saurem, sehr nährstoffarmem, nassem Boden. Unter diesen Bedingungen sind nur die Moorbirke, die Berg-/Föhre und die Fichte in der Lage zu wachsen. Die Bestände sind oft lückig, der Boden mit Moos und Zwergstrauchheiden bedeckt.

Quelle Bild: C. Baumgartner

6.6 Gebirgs-Nadelwälder

In der subalpinen Stufe können sich nur Baumarten halten, welche an eine kurze Vegetationsperiode und kühlfeuchtes Klima angepasst sind. Dabei handelt es sich vorwiegend um Nadelholzarten wie die Rottanne, Weisstanne, Lärche, Arve und Bergföhre. Diese Wälder bilden vielmals lückige Formationen, weshalb es auch lichthungrigen Arten möglich ist, im Unterholz zu wachsen.

An diese Nadelwälder sind viele Baumflechtenarten wie die Bartflechten und mehrere Vogelarten wie der Dreizehenspecht oder der Sperlingskauz gebunden.

Quelle Bild: S. Lauper

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